Safari im iSandBOX UTS: Ein lebendiges Savannen-Ökosystem für Kindermuseen und Wissenschaftszentren
29. September 2025 um 14:25
Verwandle Sand in eine lebendige Savanne. Safari im iSandBOX ist eine AR-Ausstellung für Kindermuseen und Wissenschaftszentren, die durch praktisches Spielen Nahrungsketten, Wasserkreisläufe und Ökologie vermittelt.

Modus im Überblick
Safari ist ein AR-Modus im interaktiven iSandBOX-Sandkasten, der eine 3D-Sandlandschaft in eine lebendige afrikanische Savanne verwandelt. Projektionsgrafiken und Tiefensensoren reagieren auf jede Bewegung: Durch das Umgestalten des Geländes und das „Eingießen“ von Wasser in Senken lösen Kinder natürliche Prozesse aus und beobachten, wie sich das Ökosystem in Echtzeit verändert.
Was Kinder sehen und tun
Gestalte das Gelände: Hügel, Flussläufe, Seen, „Oasen“.
Beeinflusse die Klimazonen der Savanne: mehr Wasser führt zu mehr Vegetation und mehr Pflanzenfressern.
Beobachte die Tierwelt in Bewegung: Pflanzenfresser grasen und trinken; Raubtiere jagen.
Entdecke Ursache und Wirkung: Umweltveränderungen führen zu Verhaltensänderungen.
Lernziele (STEAM)
Biologie & Ökologie: Nahrungsketten, die Rolle von Wasser und Vegetation, Verhalten von Pflanzenfressern und Raubtieren.
Geografie & Erdwissenschaften: Landschaftsformen, Gewässer, klimatische Faktoren.
Wissenschaftliche Methode: Hypothese → Handlung → Beobachtung → Schlussfolgerung.
Technisches Denken: wie Tiefensensoren das Relief erfassen und die digitale Welt in Echtzeit aktualisieren.
Soziale Kompetenzen: Teamarbeit beim gemeinsamen Gestalten der Umgebung.
Warum das für Museen funktioniert
Hohe Beteiligung: Kinder schauen nicht nur zu – sie machen mit. Jede Minute ist interaktiv.
Keine Einstiegshürde: Hand in den Sand – und die Welt reagiert.
Flexibles Format: Dauerausstellung, Workshop-Bereich oder Highlight bei Festivals und Pop-ups.
Altersübergreifend: 4–12 Jahre (und älter mit anspruchsvolleren Aufgaben), 6–10 Teilnehmer gleichzeitig am Sandkasten.
Spracharm: visuelle Regeln sind klar, lange Erklärungen entfallen.
Ausstellungs- und Programmszenarien
1) Ausstellung „Ökosysteme der Erde“.
Erstelle Aufgaben-Karten:
Dürre: Entferne „Wasser“ – was passiert mit Vegetation und Pflanzenfressern?
Großer Fluss: Grabe einen Kanal zu einem See – wie verdichtet sich das Leben?
Insel: Schneide einen Bereich mit Wasser ab – welche Verhaltensänderungen folgen?
2) Ökologen-Labor (30–40 Minuten).
In Teams aufteilen – Hydrologen, Botaniker, Zoologen. Jeder verändert einen Faktor (Wasser/Vegetation/Relief), hält Beobachtungen fest und präsentiert anschließend gemeinsam eine Schlussfolgerung zu Nahrungsketten und Räuber-Beute-Verhältnis.
3) Mini-Lektion Ursache & Wirkung (20 Minuten).
Der Moderator gibt schnelle Aufgaben vor: „Macht die Pflanzenfresser zahlreicher“, „Lasst jetzt die Raubtiere öfter erscheinen.“ Die Kinder erklären, was sie verändert haben und warum es funktioniert hat.
4) Quest: „Rettet die Savanne“.
Teams stellen ein gestörtes Ökosystem wieder her: Wasserstellen anlegen, Grünflächen erweitern, sichere Wege zum Wasser schaffen – gesteuert durch Missionskarten.

Integration von Safari in Besucherwege
„Wasser & Leben“-Themenpfad: Verknüpfung von Safari mit benachbarten Exponaten zum Wasserkreislauf, Niederschlag und Flüssen.
Thementage: Earth Day, Biologie-Woche, Lange Nacht der Museen.
Inklusive Programme: taktiles Sandspiel senkt die Teilnahmebarriere für Kinder mit ASS/ADHS; klare Aufgabenstruktur und Piktogramme ergänzen.
Souvenir-Trail: „Savannen-Entdecker-Pass“ mit Stickern für erledigte Missionen.

Leitfaden für die Moderation
Alter: 4–7 Jahre (beobachten und ausprobieren), 8–12 Jahre (untersuchen und Schlüsse ziehen), ab 12 Jahre (tiefere Themen: Biozönose, Resilienz, menschlicher Einfluss).
Gruppengröße: 6–10 Kinder am Sandkasten plus Beobachter; alle 7–10 Minuten wechseln.
Dauer: Kurzsession 10–15 Min.; Workshop 30–45 Min.
Rolle der Moderation: Ziel setzen, Beobachtungen erfassen, Begeisterung in Wissen übersetzen („Was hat sich verändert? Warum?“).
Schnelle, praktische Bewertung
Eine „Vorher/Nachher“-Frage: „Was braucht man, um die Zahl der Pflanzenfresser zu erhöhen?“
Checkliste mit drei Punkten: „Wasserquelle geschaffen“, „Vegetation vermehrt“, „Erklärt, wie das Tiere beeinflusst“.
Fotodokumentation der Landschaft – „damals/jetzt“ – für Social Media und Programmauswertung.

Betrieb der Ausstellung
Aufstellung: Zugang von allen Seiten; ideal als Insel oder in einer eigenen Öko-Zone.
Beleuchtung: kein direktes Oberlicht, um den Kontrast hoch zu halten.
Hygiene: Handdesinfektionsmittel/Handschuhe in der Nähe; regelmäßiges Trocknen und Wechseln des Sands.
Ton: optionales Ambient-Savannen-Audio; bei Bedarf Headset oder Mikrofon für die Moderation.
Personal: ein Moderator steuert den Kinderfluss und die Teamwechsel.

Outreach & Partnerschaften
Schulbesuche: Safari als wichtiger Halt auf dem naturwissenschaftlichen Rundgang.
Kooperationen mit Zoos/Forschungsstationen: gemeinsame Tage zum Tierverhalten.
Förderanträge: praxisorientierte Ökologie + Inklusion + STEAM.

Was das Museum gewinnt
Ein eindrucksvolles, leicht erklärbares Exponat mit sofortigem Feedback.
Längere Verweildauer und mehr wiederkehrende Familienbesuche.
Fertiges Material für Workshops, Camps und Themenwochen.
Einfache Integration in Bildungs-KPIs und Berichte.
Fazit der Kuratorin/des Kurators
Safari im iSandBOX ist nicht nur ein Projektionsgerät – es ist ein vollwertiges AR-Lerninstrument. Kinder gestalten mit ihren Händen einen Lebensraum um und sehen, wie das Ökosystem darauf reagiert. Komplexe ökologische Zusammenhänge werden intuitiv und einprägsam, während das Museum ein vielseitiges, langlebiges Exponat erhält, das das ganze Jahr über Programmangebote unterstützt.